RADIO.
Seit über 20 Jahren gestalte und spreche ich Radio-Sendungen, Beiträge und Reportagen – u.a. für Radio Augustin, seit 2014 für Ö1 (ORF).
Thematisch beschäftige ich mich mit gesellschaftlichen Fragen und individuellen Geschichten aus verschiedenen Lebenswelten.
Hier eine Auswahl meiner Sendungen:
Viereckig. DIN A1. Sucht Aufmerksamkeit.
Das Plakat
Moment am Sonntag, Ö1.
Erstausstrahlung: 08.01.2023, 18:15h.
Selbst im digitalen Zeitalter ist das Plakat ein ernstzunehmendes Kommunikationsmittel mit großer Reichweite. Veranstaltungen, Produkte, Filme, Wahlversprechen – kein anderes Massenmedium ist im öffentlichen Raum so präsent. Die Botschaften und Sujets sind zugespitzt. Welche Anliegen auch immer verbreitet werden – ein Plakat muss auffallen und sich dabei von einer Unzahl ständig wechselnder Konkurrenten abheben.
Österreich ist ein Land mit einer überaus hohen Plakatdichte. Fast nirgends sonst auf der Welt wird mehr plakatiert als in der Bundeshauptstadt Wien. Kommerzielle Werbung dominiert die Plakatlandschaft. Doch das Plakat ist weit mehr als nur Reklame. Es spiegelt den Zeitgeist sowie Moden wider, dokumentiert geschichtliche und politische Ereignisse.
Mikrokosmos Zinshaus
Kulturerbe. Grundbedürfnis. Spekulationsobjekt.
Moment am Sonntag, Ö1.
Erstausstrahlung: 07.05.2023, 18:15h
Das Wiener Zinshaus hat viel erlebt. Zwei Weltkriege, WG-Partys, Familiengeschichten. Unter seinem Dach leben Menschen aus unterschiedlichen sozialen Milieus. Die meisten der mehrgeschoßigen Häuser mit den opulenten oder auch schlichteren Fassaden und großzügigen Eingangsfoyers stammen aus der Gründerzeit. Sie wurden zwischen 1848 und 1919 erbaut und prägen das Wiener Stadtbild.
Auf dem Wohnungsmarkt sind gründerzeitliche Wohnungen auch nach über einhundert Jahren eine relevante Größe. Sie machen 65 Prozent des privaten Mietmarkts in der Bundeshauptstadt aus. Viele Mieter:innen schätzen die hohen Räume mit den Flügeltüren und dem Fischgrät-Parkettboden.
Doch das gründerzeitliche Zinshaus ist von mehreren Seiten unter Druck geraten. Während sich engagierte Eigentümer:innen um die Erhaltung bemühen und die historische Bausubstanz sanieren, stehen manche Gründerzeithäuser leer und verfallen. Investorinnen und Immobilienentwickler drängen zum Abriss und Neubau. Das bedeutet mehr Wohnungen auf gleicher Grundfläche zu höheren Mieten. Denn Altbaumieten sind gedeckelt. Langjährige Bewohner:innen mit unbefristeten Verträgen werden dann – mehr oder weniger höflich – gebeten, auszuziehen. – Über das Zinshaus im Kreuzfeuer unterschiedlicher Interessen.
Rund. Uneinsichtig. Bisweilen gefährlich.
Wie Straßenkurven das Verkehrsgeschehen bestimmen und wie sie geplant werden.
Moment am Sonntag, Ö1.
Erstausstrahlung: 08.10.2023, 18:15h.
Still war es, sagt Josef Keil, als er an jenem Sonntagvormittag den regungslosen Motorrad-Fahrer in seinem Waldstück fand – bei Kilometer 24,2 auf der B164, der Hochkönig-Bundesstraße. Eine Strecke, die aufgrund ihres Kurvenreichtums besonders bei Motorrad-Fahrerinnen und -Fahrern beliebt ist. Das Erlebnis beschäftigt ihn zwei Jahre später immer noch.
Serpentinen, Autobahnabfahrten, Spitzkehren. Kurven ändern die Richtung der Fahrbahn, sie helfen, steile Hänge zu überwinden und sie sind besonders sensible Straßenbereiche. Wenige Stundenkilometer zu viel bringen den LKW zum Kippen oder tragen das Auto aus der Kurve hinaus. Für Lenkerinnen und Lenker von Schwerlastfahrzeugen ist im Stadtverkehr fast jede Kurve eine Herausforderung, besonders das Abbiegen nach rechts. Fahrräder und Fußgängerinnen sind im toten Winkel nicht zu sehen.
Während Kurven vor der Motorisierung meist nur Knicke im Streckenverlauf waren, passt man den Kurvenradius heute an die projektierte Geschwindigkeit an. Autos sollen möglichst flüssig und komfortabel um die Kurven kommen. Doch gehört die Straße nur den Autos allein? Ein alter Konflikt, der sich in der Kurve zuspitzt – manchmal auf dramatische Weise.
Beruf Gerichtsvollzieher:in
Wie Pfändungen, Delogierungen oder Kindesabnahmen vollstreckt werden.
Moment – Leben heute, Ö1.
Erstausstrahlung: 18.04.2023, 15:30h.
Gerichtsvollzieher:innen handeln im Auftrag des Bezirksgerichts und vollstrecken rechtskräftige Urteile. Sie treiben Geldforderungen ein und durchsuchen Wohnungen nach pfändbaren Gegenständen. Beschimpfungen sind Teil ihres Alltags. Sie werden verspottet, angeschrien, bisweilen auch körperlich attackiert.
Zwangsräumungen und Kindesabnahmen gehören zu den heiklen Aufgaben. Bei diesen Amtshandlungen sind Gerichtsvollzieher:innen mit heftigen Emotionen konfrontiert. In extremen Fällen führt das zu Katastrophen. 2017 etwa kam es in Wien zu einer Gasexplosion, als im Zuge einer Delogierung die Türe geöffnet wurde. Eine Person starb. Der beteiligte Gerichtsvollzieher kam mit Verbrennungen davon – und machte weiter. Ein Einblick in den Vollzugsalltag.